Gießerlied
Jetzt wird es musikalisch!
Text
Als Jüngling ich im Traume sah in einer dunklen Nacht
die wunderschöne Barbara die sprach zu mir; "Hab acht,
wer mutig ist, der finde sich bei meinen Mannen ein" Seit
jener Stunde wollte ich ein Eisengießer
sein. Seit jener Stunde wollte ich ein Eisengießer sein.
Umbrauset mich der Flammen Glut,
zerspringt mir fast das Herz.
Ich spüre nicht des Feuers Wut
und kenne keinen Schmerz.
Wem einmal nur des Eisens Klang
trag in das Herz hinein,
der wird ein ganzes Leben lang
ein Eisengießer sein.
Jedoch des Abends wieder zieht
es mich zur Freundesrunde.
Es klingt das Glas, es schallt das Lied
bis in die Morgenstunde.
Wir aber trinken immer noch.
Der Wirt gesteht sich ein:
"Der größte Zecher muß
wohl doch ein Eisengießer sein!"
Ein herrlich Mädel ist mir gut,
sie ist so zart und schön.
Doch trifft mich ihrer Lippen Glut,
ist es um mich gescheh'n.
Und folgen wir der Liebe Spur,
spricht sie im Mondenschein:
"Für wahr, so stürmisch kann doch nur
ein Eisengießer sein."
Ist mir mein letztes Stündlein nah,
steht still des Lebenslauf,
dann leitet mich die Barbara
zum Himmelstor hinauf.
Sagt Petrus vor dem großen Saal:
"Ein letzter Wunsch sei dein!"
So möchte ich noch gern einmal
ein Eisengießer sein!